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Rolle der Frau um 1521
Die Rollen der Frau waren im Jahr 1500 extrem unterschiedlich. Während die meisten von ihnen ein einfaches Leben führten, ohne Macht oder Rechte, waren andere wiederum adelig oder konnten sich sogar als Stadtherrinnen bezeichnen.
Typisch für Frauen war es damals, Dienerin oder Bäuerin zu sein. Beides waren nicht gerade Rollen, die mit Macht oder Einfluss verknüpft waren. Damals in eine Bauernfamilie geboren, war es besonders als Frau geradezu unmöglich, jemals im Stand aufzusteigen. Jedoch gab es auch die Glücklichen, die in eine Adelsfamilie geboren wurden.
Zur damaligen Zeit herrschten die Habsburger über Österreich. Ein Beispiel für eine Habsburger Adelige ist Isabella von Österreich, spanische Infantin und Königin von Dänemark. Als drittes Kind von Phillip dem „Schönen“ und Johanna von Kastilien und Aragón wurde sie 1501 geboren. Isabella wuchs bei ihrer Tante Margarete in den Niederlanden auf und wurde 1515 mit 14 Jahren mit König Christian II. von Dänemark verheiratet. 1523 musste das dänische Ehepaar ins niederländische Exil fliehen, da König Christian kurz davor ein Massaker an schwedischen Adeligen in Stockholm ausführen hatte lassen. Isabella starb bereits mit 25 Jahren in Gent.
Wie man an Isabellas Beispiel sehen kann, konnten Frauen zwar adelig sein, dieser Titel bedeutete aber nicht, dass sie ein selbstbestimmtes und gutes Leben führten.
Manchmal kam es jedoch dazu, dass durch günstige Ereignisse Frauen an die Macht kamen. Auch in Feldkirchs Geschichte tauchen zwei Stadtherrinnen auf. Wie diese hießen, ist jedoch nicht bekannt. Eine der Frauen erlangte diese Position, weil ihr Mann starb, die andere wurde von ihrem Mann verlassen. Wie man also sehen kann, waren die Rollen der Frauen damals unterschiedlich, auch wenn man sagen kann, das bis auf wenige Ausnahmen, keine Frau wirklich Macht besaß.Quelle: https://www.habsburger.net/de/personen/habsburger/isabella-von-osterreich (Zugriff 04.05.2021)
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Wolf Huber
Vor 500 Jahren wurde der Annenaltar vom Künstler Wolf Huber erschaffen. Wolf Huber war ein österreichisch-deutscher Maler, Zeichner und Baumeister der Renaissance. Huber kam 1485 in Feldkirch auf die Welt. Bewiesen ist es nicht, aber er dürfte erste Kenntnisse von Kunst und Architektur von seinem Vater Hans Huber oder anderen nahen Verwandten erhalten haben.
Auf Wanderschaft sammelte Huber bedeutende Eindrücke und auch Inspiration für spätere Werke. So soll er viele Ideen, für den später entstehenden Annenaltar, auf einer Reise nach Norditalien gesammelt haben.
1515 ließ er sich in Passau schließlich nieder. Huber errichtete eine Werkstatt, wurde zum Hofmaler des Fürstbischofs ernannt und erlangte erstmals Ansehen, Anerkennung und Ruhm für seine Werke.
1521 entstand schließlich sein berühmtestes Werk, der Annenaltar. In den 1540er Jahren arbeitete er als Stadtbaumeister für Passau. Er starb 1553 im Alter von 68 Jahren als ein geachteter Bürger in Passau.Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Huber (Zugriff 04.05.2021)
https://www.feldkirch.at/entdecken/palais-liechtenstein/wolf-huber/ausstellung/ (Zugriff 04.05.2021)´
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Wie aßen die Menschen ?
Die allgemeine Esskultur war von dem Stand abhängig, in dem man sich befand. War man Bauer, so kam oft selbst Hergestelltes oder Angebautes auf den Tisch. War man in einem höheren Stand, so konnte man sich über üppige Festmahle freuen. Doch auch wenn die Bevölkerung nicht unterschiedlicher sein konnte, so verband sie doch eines: Jeder aß Brot und Getreide.
Brot war das Hauptnahrungsmittel. Ob nun Vogt von Feldkirch oder ärmster Bauer außerhalb der Stadtmauern, jeder aß Brot. Zudem wurde auch ein Getreidebrei angemischt, der aus verschiedenen Getreidesorten zubereitet werden konnte. Roggen war besonders beliebt, da es anspruchslos und sogar auf den magersten Böden gedieh. Brot und andere Getreideprodukte waren nicht wegzudenken vom damaligen Speiseplan.
Gehörte man dem Bauernstand an, so kam man auch öfters in den Genuss von Rüben, Linsen und sogar Sauerkraut, das als sicherer Vitamin C Lieferant diente und oftmals einem Stück Käse. Neben Brot war Käse sehr beliebt.
Der Hunger war aber ein vertrauter Gast. Hatte man das Glück, in den Stand der Adeligen oder in eine reiche Bürger-Familien hinein geboren worden zu sein, so kam man auch in den Genuss von Wein und Fleisch. Ein Festessen bestand meistens aus allerlei Geflügel wie Auerhahn und Haselhühner, Fisch und Wild, Käse, Butter, verschiedenen Obstsorten und Wein.
Kaiser Maximilian lobte den Feldkircher Wein, der auch wirklich in Feldkirch angebaut wurde. Dies bestätigen die Einträge von Missernten in den Feldkircher Chroniken.
Abschließend lässt sich sagen, sogar im Essverhalten waren die großen Unterschiede in der Bevölkerung zu spüren. Blicken wir auf unser heutiges Essverhalten so gibt es zwar immer noch Unterschiede, aber so gegensätzlich wie im 16. Jahrhundert ist es nicht. Wir alle können uns nun an Wein und frischem Obst erfreuen. Wir essen Lebensmittel, die der Menschheit damals in Europa völlig fremd waren, Mangos, Kiwis, Reis oder auch Chia-Same, aber wie auch schon zu Reformationszeiten essen wir Brot. -
Todesstrafe und Folter
Dass es im Mittelalter Folter und Todesstrafe gab, ist nichts Neues. Ob nun die „Bäckertaufe“, „Rädern“ oder „Die Eiserne Jungfrau“, die Liste der praktizierten Folterungsmethoden und Todesstrafen ist lang. Wer schon einmal etwas über Heilige in der christlichen Kirche gehört hat, dem dürfte der Name Katharina von Alexandria und ihre Todesumstände nicht fremd sein. Eine Variante der Legende besagt, dass die Märtyrerin nach langer Folter zum Tode durch das Rädern verurteilt worden sei. Doch das Folterinstrument wurde von einem Engel zerstört und Katharina daraufhin enthauptet. Eines der im Feldkircher Dom verbauten bunten Glasfenster vom Künstler Martin Häusle im Chor zeigt die Heilige Katharina.
Rädern galt als grausames Todesurteil. Überlebte man die Prozedur und starb nicht während der Durchführung, so starb man doch einige Tage danach an den innerlichen Verletzungen. Eine Variante des Räderns war, zuerst die Arme und Beine durch Eisenstangen, Hämmer oder schwere Wagenräder zu zertrümmern und das Einflechten oder Anbinden des Verurteilten an die Speichen des Rades, welches zur Abschreckung aufgestellt wurde. Meistens verloren die Verurteilen bereits bei der Zertrümmerung das Bewusstsein.
Andere Varianten waren das Verbrennen nach dem Rädern oder das Vierteilen. Dieses Urteil wurde vielen Mördern und Räubern zuteil.
In ganz Europa wurden Todesstrafen verhängt, so auch in Feldkirch. Im Jahre 1518 erhielt das Feldkircher Stadtgericht, bestehend aus den Stadträten, den Stadtschreibern und dem Stadtmann, neue Befugnisse von Kaiser Maximilian zur Verhängung der Todesstrafe. Das Stadtgericht konnte nun ohne eine öffentliche Gerichtsverhandlung Urteile aussprechen und vollstrecken.
Seit dem 20. Jahrhundert ist die Todesstrafe in 106 Ländern komplett verboten, doch es existieren immer noch Länder, in denen die Todesstrafe vollzogen wird. Weißrussland ist das einzige, in Europe gelegene Land mit Todesstrafe.