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Die Epoche
Der Annenaltar wurde in der Übergangszeit zwischen Mittelalter und Neuzeit geschaffen. Im Mittelalter beeinflussten Religion und Kirche die Kunst stark. Künstler wurden meist von der Kirche beauftragt. Typisch für diese Zeit waren die knalligen Farben, die Bedeutungsperspektive, aber auch der einfach gehaltene Stil. Hier stand eindeutig das Motiv und dessen religiöse Bedeutung im Mittelpunkt.
In der Renaissance hingegen rückte der Mensch in den Vordergrund, auch die Kunst wurde freier. Die Zentralperspektive wurde erfunden und es wurde „naturgetreuer“ gearbeitet. Nun war auch das Kunstwerk selbst wichtig und nicht nur die Bedeutung.
Im Annenaltar sind beide Epochen vertreten: Sowohl die hellen Farben als auch die Zentralperspektive sind hier deutlich erkennbar.
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Farben und Material
Das größte Bild des Annenaltars ist die „Beweinung Christi“. Es stellt die Szene dar, in der Jesus vom Kreuz genommen wurde. Der Leichnam ist umringt von Maria, Johannes, Maria Magdalena, Josef von Arimathäa, Nikodemus und zwei weiteren Personen.
Während Wolf Huber für die Menschen im Vordergrund kräftige Farben mit vielen Rottönen verwendet hat, ist der Hintergrund mit Kreuz, Bäumen und Bergen eher düster, mit einem blassen Himmel gestaltet. Am unteren Rand des Bildes hat der Künstler seine Signatur angebracht und mit der Jahreszahl MDXXI versehen.Wolf Huber hat für sein Werk Ölfarben verwendet, die er auf einer Holztafel aufgetragen hat. Sehr dicke, ölhaltige Schichten haben aber später zu vermehrter Rissbildung geführt.*
* Es gilt die traditionelle Regel der Ölmalerei „Fett-auf-mager“. Als „mager“ bezeichnet man dabei weniger ölhaltige und daher schneller trocknende Malfarben, als „fett“ stärker ölhaltige und damit langsamer trocknende.
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Perspektive
Die Gemälde des Annenaltars sind in der Zentralperspektive gemalt, die in der Renaissance erfunden worden ist. Bei der Zentralperspektive wird alles auf einen Fluchtpunkt bezogen. Auf diese Weise gelingt es dem Künstler/der Künstlerin, Raumtiefe zu schaffen. Durch diesen Effekt entsteht ein der Wirklichkeit entsprechendes Bild, was dazu führt, dass ein Gemälde bzw. das dargestellte Geschehen real auf die/den Betrachter/die Betrachterin wirkt. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn der Maler/die Malerin gleiche oder ähnliche Gegenstände zeigt, z.B. Säulen in unterschiedlicher Entfernung bzw. Höhe – dies lässt sich beim rechten Flügel im unteren Bild an der Abbildung des Gebäudes sehr gut erkennen.
Natürlich spielt auch die Farbwahl eine große Rolle: Je tiefer es ins Bild hineingeht bzw. je weiter im Hintergrund das Gemalte ist, desto dunkler und undefinierter werden die Farben – auch dies lässt sich gut an den Bildern des Annenaltars erkennen. Durch diese Farbgebung wird der Effekt noch einmal verstärkt.
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Kirchenfenster
Die farbigen Glasfenster in der Domkirche St. Nikolaus wurden vom Feldkircher Künstler Martin Häusle in den Jahren 1960/61 gestaltet. Auf den Kirchenfenstern ist als Hauptthema die Heilsgeschichte dargestellt.
Während auf der Rosette über dem rückwärtigen Eingang die Schöpfungsgeschichte abgebildet ist, befinden sich auf der Rosette der Nordwand Bilder von Engeln mit Musikinstrumenten.
Im Langhaus zeigen die Bilder Szenen aus der Bibel, wie die Vertreibung aus dem Paradies, die Wundertätigkeit Jesu und seine Auferstehung.
Auf dem zentralen Kirchenfenster über dem Hochaltar sind die Kirchenpatrone Nikolaus und Katharina zu sehen, darüber das Lamm Gottes mit dem Buch der sieben Siegel.
Im Seitenschiff stehen die beiden Patrone der Diözese Feldkirch, Fidelis und Gebhard, im Mittelpunkt. Einen Zyklus von Marienbildern kann man in der Marienkapelle bewundern. In der Taufkapelle sind Bilder von Adam und Eva, Moses und weitere Szenen aus der Bibel zu sehen. -
Schnitzeljagd – eine Reise durch Raum und Zeit
Architektonische Komposition des Doms
Um die Besucher*innen des Doms auf die architektonische Meisterleistung, die der Feldkircher Dom in Vorarlberg darstellt, aufmerksam zu machen, haben wir auf der Folgeseite eine Schnitzeljagd für Sie vorbereitet. Jetzt müssen Sie nur noch auf „Die Reise beginnt“ drücken und Ihr kultureller Rundgang durch den Feldkircher Dom kann losgehen. Wir versprechen Ihnen, dass Sie einen ganz neuen Blickwinkel auf den Ihnen wahrscheinlich schon bekannten Dom bekommen werden.
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Die Reise beginnt
Dieser besondere Teil der Decke ist nur schwer zu übersehen. Finde Sie ihn und erfahren mehr über diese außergewöhnliche Deckengestaltung. Versuchen Sie anschließend den nächsten Ort zu suchen! Wenn Sie soweit sind, können Sie sich mit dem nächsten Hinweis beschäftigen.
Den nächsten Hinweis finden Sie an einem Ort, der bei Sonnenlicht bunt zum Leuchten gebracht wird.
An der Decke vor dem Hochaltar sind Umrisse von Blumenranken zu erkennen, die auf das ursprüngliche Aussehen des damaligen Doms hinweisen sollen. -
Sonnenlicht
Dieses etwas abstraktere Bild ist nur an einem sonnigem Tag im Dom zu finden. Bei genauem Hinschauen erblickt man wunderschöne Spiegelungen der farbigen Glasfenster an den inneren Kirchenmauern und am Kirchenboden.
Begrüßen Sie als nächstes den netten Herrn, der beim linken Seitenaltar weilt.
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Linker Seitenaltar
Die zu suchende Figur ist Teil des linken Seitenaltars, der nach dem Plan von Domvikar Georg Dengler von Josef Bertsch 1878 geschaffen worden ist.
Achten Sie auf die Gitterstäbe im hinteren Teil der Kirche, um den nächsten Hinweis zu finden.
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Gitterstäbe
Die Marienkapelle von Fidelis Rudhart befindet sich unter einem Pultdach und hinter einem Gitter. Es ist ein kleiner Altar mit einer Schutzmantel-Madonna zu erkennen.
Dieses Gemälde könnte ein wenig schwerer zu finden sein. Möglicherweise versteckt es sich an einem etwas dunkleren Ort im Dom.
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Dunkler Ort im Dom
Dieser Bildausschnitt gehört zu einem sehr großem Gemälde im hinteren Teil des Doms. Das genaue Betrachten dieses Kunstgemälde lohnt sich!
Der nächste Ort sollte nicht allzu schwer zu finden sein. Schauen Sie einfach nach oben!